Amateurfunk portabel mit TS-480 und HF-P1

In der Regel betreibt man Amateurfunk von einer fest verbauten Station aus. Hier lässt sich die Funkanlage sehr gut optimieren und immer weiter ausbauen. Darüber hinaus steht zu Hause natürlich auch Strom zur Verfügung. All das ist nicht der Fall, wenn man etwa im Urlaub oder auf einem Fieldday portabel funken möchte. Allein schon aufgrund von Packmaß und Gewicht muss man sich auf das Nötigste konzentrieren. Und ein Stromkabel sucht man auf einem Fieldday oder beim Summit on the air meist auch vergeblich. Meinen Shack für den Portabelbetrieb stelle ich euch nun einmal genauer vor.

Transceiver für den Portabelbetrieb

Klein, leicht, tragbar muss ein Funkgerät beim portablen Amateurfunk sein. Die Anzahl der Transceiver, auf die das zutrifft kann man fast an einer Hand abzählen. Von Yaesu gibt es mit dem FT-817, dem FT-857 und dem FT-897 drei Allband Transceiver. Sie erzielen ganz passable Leistungen und sind günstig zu haben. Allerdings sind die Geräte auch schon etwas älter, haben kleine Displays, eine umständliche Bedienung und sie müssen aufgrund des großen Allband Spektrums auch einige Kompromisse eingehen.

Seitens Icom gibt es mit dem IC-7000 und dem brandneuen IC-7100 zwei Amateurfunkgeräte, welche ebenfalls auf allen Bändern nutzbar sind. Darüber hinaus haben die Icom Transceiver moderne DSP Technologie und bieten im Falle des IC-7100 sogar ein abgesetztes Bedienteil, einen Touchscreen oder auch D-Star. Allerdings müssen auch diese Geräte aufgrund des großen Sende- und Empfangsspektrums einige Kompromisse eingehen und sie sind darüber hinaus recht teuer.

Gleiches gilt für den KX3, die kleine Wundermaschine von Elecraft. Der KX3 ist extrem klein und leicht, setzt auf neuste SDR Technologie und bietet sogar einen Antennentuner. Gerade letzteres ist im Portabelbetrieb sehr hilfreich. Allerdings ist der Transceiver voll ausgebaut fast dreimal so teuer wie etwa der FT-817. Genau wie das Yaesu Gerät ist der KX3 darüber hinaus „nur“ ein QRP Gerät und dazu bandmäßig nur auf die Kurzwelle beschränkt.

In meinen Augen den besten Kompromiss bietet die Firma Kenwood mit dem TS-480 an. Zunächst einmal kann der Funkamateur hier zwischen zwei Versionen des Transceivers wählen. Die SAT Version bietet einen eingebauten Antennentuner, ist allerdings von der Sendeleistung her auf „nur“ 100 Watt beschränkt. Die HX Version des TS-480 verzichtet auf den Tuner, bietet dafür aber satte 200 Watt. Beide Versionen bieten darüber hinaus moderne DSP Funktionen, ein großes Display und eine komfortable Bedienung. Verzichten muss man beim Kenwood allerdings auf den Allband Betrieb, den der TS-480 ist eine reine Kurzwellenmaschine.

Der Kenwood TS-480 SAT

Der Transceiver meiner Wahl für den Portabelfunk ist daher der Kenwood TS-480 SAT. Mit ihm bin ich auf allen Kurzwellen Bändern on Air, kann auf eine ganze Reihe von DSP Funktionen zurückgreifen und bin dank Antennentuner sehr schnell mit guten Ergebnissen auf Sendung. Einen kurzen Überblick über den Lieferumfang des Kenwood Transceivers erhaltet ihr hier:

Die HF-P1 Antenne

Auch bei den Antennen gibt es eine ganze Reihe von portablen „Sendemasten“. Funken kann man, wenn man das möchte, schon mit einfachen Wurfantennen, die nicht viel mehr sind als ein langer Draht. Der Vorteil solcher Wurfantennen sind die geringen Kosten und das kleine Packmaß. Wer allerdings wirklich gute Ergebnisse auf mehreren Bändern erzielen möchte, der kommt nicht um eine anpassbare Antenne herum. Einfach und schnell angepasst sind dabei Steckantennen, wie etwa die Outbacker 2000, bei der lediglich ein Stecker umgesteckt werden muss, wenn man ein anderes Band nutzen möchte.

Schwieriger anzupassen, dafür aber mit besserem Ergebnis sind Antennen mit einer anpassbaren Spule wie etwa die legendäre Super Antennas MP-1. Ich habe mich für den inoffiziellen Nachfolger entschieden, die HF-P1 Antenne. Einen kurzen Überblick über den Lieferumfang der Antenne gebe ich euch in meinem folgenden Film:

Aufbau und Setup

Neben dem Transceiver und der Antenne fehlt nun nur noch die Stromversorgung. Diese realisiere ich mit LiPo Akkus aus dem Modellflugbereich. Die dort üblichen 3S Akkus, also Akkus mit 3 Zellen, liefern mit 11,1 Volt Nominalspannung genau die für den Portabelbetrieb notwendigen 12V. Abhängig von der Art des Sendebetriebes verbraucht mein Setup zwischen 1.000mAh (über die Bänder drehen) und 3.500mAh (Contestbetrieb). Insgesamt nehme ich on Tour etwa 16Ah verteilt auf 6 LiPo Akkus mit. Die Überwachung der Akkus erfolgt mit einem LiPo Beeper.

Abschließend möchte ich euch natürlich auch noch zeigen, wie das ganze aufgebaut, angeschlossen und abgestimmt wird. Auch das habe ich für euch in einem kurzen Film festgehalten.